Nun denn, mit den Klamotten im Schlafsack waren dann doch noch ein paar erholsame Stunden im Schlafsack möglich und ich konnte mich gegen halb zehn auf eine schöne warme Dusche freuen. Ich hab zu diesem Zeitpunkt übrigens beschlossen, doppelt so viele Warmwasser-Dusch-Coins zu kaufen, wie noch am Tag zuvor 🙂
Bitter kalt war die Nacht. Trotz Seideninlett musste noch Fleecejacke und Hose herhalten. Ich bin mir nicht sicher, wie viel Grad es hatte, aber -5°C haben nicht gereicht.
Tatsächlich kamen noch ein paar andere verrückte Kajakfahrer aus dem Norden für ihr Jahresauftakt-Trainings-Wochenende auf den Campingplatz.
Ein kleines Frühstück mit original schweizer Ovomaltine-Riegeln, einen frisch gekochten Tee und schon geht es ans Zusammenpacken. Wenn ich in diesen Tagen etwas zu schätzen gelernt habe, dann ist es ein Zeltplatz mit intensiver Morgensonne. Also freier Blick gen Osten.
Dadurch konnte ich fast die gesamten Tage hindurch das Zelt trocken zusammenpacken und hatte abends einen gemütlichen Schlafplatz. Also merke: „Vor dem Zeltaufbau nach freiem Blick gen Osten ausschau halten.“
Das Wetter hat es sowieso gut mit mir gemeint. Noch eine Woche zuvor gab es keinen Tag ohne Regen.
Aber diese Tage waren sonnig, die Nächte sternenklar (und bitter kalt).
Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die heutige Etappe das Highlight der gesamten Tour war. Sie war abwechslungsreich, hatte angenehme schnelle Passagen und eine faszinierende Landschaft.
Das heutige Ziel heißt Cham. Genauer gesagt, der etwas vorgelagerte Kanuclub Cham. Die Tour war wirklich kurzweilig. Ein paar Schwallstrecken und Bootsrutschen später und schon war ich am Ziel. Das 19km hinter mir lagen ist mir bei der Ankunft gar nicht aufgefallen.
Cham ist ein echt schönes Städtchen. Ich habe einen super leckeren Italiener gefunden, für den ich mein Camping-Abendessen gerne habe stecken lassen. Vielleicht sollte ich zugeben, dass ich an diesem Abend ganze zwei Pizzen verdrückt habe.
Das Clubhaus des Kanuclub Cham wurde gerade für die kommende Saison vorbereitet. So bin ich mit einigen Mitgliedern ins Gespräch gekommen und war hin und weg von der Gastfreundschaft der ganzen Meute.
Die sanitären Einrichtungen inklusive Dusche, WC und Abspülmöglichkeiten sind zwar nicht neu, aber super sauber und warmes Wasser gibt es auch. Ich liebe eine warme Dusche am Morgen…
Was mir bei schlendern am Ufer des Regen immer wieder aufgefallen ist, sind die zahlreichen Biberspuren an den Bäumen. Viele sind so angeknabbert, dass sie sich auf keinen Fall mehr erholen. Da steht man vor der Frage: „Was tun? Biber oder Bäume?“
Der Tag in Zahlen:
- Länge: 19km
- Zeit: ca. 5-6 Stunden
- Einstieg bei Blaibach Fl.km 105
- Ausstieg bei Kanuclub Cham Fl.km 86
- Umtragestellen: gibt’s
- Besonderheiten: Genialer Streckenabschnitt. Wehr kurz vor Cham kann man fahren.
Daten der Übernachtungsmöglichkeit
Kanu Club Graf Luckner (KC-Cham)
www.kc-cham.de
Campingplatz: 4,50 p.P.