Kurz hinter ImhofDie heutige Strecke ist nur 2 km kürzer als die Gestrige. Ich liege noch im Schlafsack und kann vor lauter Krach nicht mehr schlafen…

„Was ist das denn?“ dachte ich mir. So langsam dämmerte es mir und ich wurde allmählich wach. Die Ziegen aus dem kleinen Streichelzoo, nur wenige Meter neben mir, wurden gerade gefüttert. Da geht es zu wie am Jahrmarkt. Ich persönlich glaube ja, dass die Ziegen vor lauter schreien, gar nicht zum essen kommen.

„Ok, dann stehe ich halt auch auf.“ Das Wasch-Haus am Imhof hat zu dieser Jahreszeit noch keine Heizung an, dass habe ich gestern beim Zähneputzen noch mitbekommen. Zum Glück war aber Warmwasser schon angestellt und ich wusste, nach einem kurzen Kälteschock in der Dusche wird das Wasser mich schon wieder aufwärmen.

Auch heute lacht die Sonne wieder vom Himmel und mein linker Arm war der beste Beweis für das schöne Wetter. Da der Fluss die meiste Zeit von Osten gen Westen verläuft, kam die Sonne immer schön von links und hat meinem linken Arm einen kleinen Sonnenbrand verpasst.

Rückwärts fahren ist auch keine Alternative, also habe ich schon vor dem Losfahren fleißg gecremt.

So viele Falter über dem WasserDie ersten Meter aus dem Tal heraus waren ein reiner Blindflug. Horden von kleinen Faltern flogen ohne Sturktur über dem Wasser umher. Die Menge blieb allerdings exakt über dem Wasser, kein Falter verirrte sich gen Festland. Als würden sie wissen: „Ich bin Futter für die Fische, also muss ich auch über der Wasseroberfläche bleiben.“ Die Natur hat das schon geschickt eingefädelt.

Mit zunehmender Sonnenstrahlung wurden auch die Falter weniger und ich konnte die Tour wieder mit offenen Augen und normalen Atemzügen fortsetzen.

Heute stehen 6 Umtragestellen an. Einige sind als „befahrbar“ ausgeschildert, einige nicht. Ich glaube, dass nur zwei wirklich umtragen werden müssen. Die restlichen sind auch fahrbar.

Die heutige Tagesetappe geht offiziell von Roding bis Nittenau. Da wir aber gestern schon sechs Kilometer mehr gefahren sind und heute auch nochmal ein paar Fleißkilometer fahren, schaffen wir Marienthal als „Zielhafen“.

Zeltwiese bei MarienthalMarienthal hat ein Gasthaus, indem bei so einem Wetter mächtig was los ist. Wanderer, Fahrrad- und Motorradfahrer und viele Wochenendausflügler füllen das gesamte Gasthaus und den überdimmensionalen Biergarten.

Ich habe keinen einzigen freien Platz in der Zeit gesehen, wo ich mich zum Übernachten auf der Zeltwiese angemeldet habe.

Die Zeltwiese liegt einige hundert Meter enfernt auf der gegenüberliegen Straßenseite. Schön ruhig und direkt am Wasser ist man hier ungestört vom Trubel auf der Gasthaus-Terasse. Nur hin und wieder kommen einige vollgefutterte Gäste am Anlegesteg vorbei, um sich etwas die Beine zu vertreten.

Zeltwiese bei MarienthalUnter anderem bin ich mit einer jungen Dame ins Gespräch gekommen, die sich in Regensburg etwas auskennt und mir den Tipp gegeben hat, nicht bis zur Donau zu fahren. Sie meinte, dass die letzten Flusskilometer nicht wirklich attraktiv sind und man halt in einer Art „Hafenbecken“ umherschwimmt.

Nach diesem Tipp stand für mich die Entscheidung fest, dass meine Tour morgen im schönen Regenstauf zu Ende gehen soll. Und diese Entscheidung war goldrichtig.

Der Tag in Zahlen:

  • Länge: 27km
  • Zeit: ca. 6-7 Stunden
  • Einstieg bei Campingwiese Imhof Fl.km 57
  • Ausstieg bei Campingwiese Marienthal Fl.km 30
  • Umtragestellen: 6
  • Besonderheiten: Bei Sonnenschein rechtzeitig Sonnencreme auftragen – Kaum Schatten.

Daten der Übernachtungsmöglichkeit
Gasthof Marienthal mit Zeltplatz
www.gasthofmarienthal.de
Campingplatz: 5.- p.P.