50 Meilen nordwestlich von Las Vegas in der nähe vom Lake Meade liegt der Valley of Fire State Park. Nachdem mich mein Ausflug zum Red Rock Canyon Nationalpark so sehr begeistert hat, wollte ich mir das zweite Natur-Highlight, welches innerhalb einer Stunde von Las Vegas erreichbar ist, nicht entgehen lassen.
Unterschied State Parks und National Parks
Für mich war dieser Unterschied nicht sofort ersichtlich. Daher möchte ich euch die beiden Arten von Parks kurz gegenüber stellen.
State Parks | National Parks | |
Betreiber | State Government Staatsregierung / Bundesstaaten | Federal Government Bundesregierung |
Anzahl an Parks | 8.565 (Quelle) | 60 (Quelle) |
Größe aller Parks | 75.654 qkm (Quelle) | 343.982 qkm (Quelle) |
Bekanntheit | lokal bekannt | weltweit bekannt |
Zutrittskosten | $0 – $15 | $15 – $35 (Quelle) |
Besucher | 807 Millionen / Jahr (Quelle) | 331 Millionen / Jahr (Quelle) |
Bekannte Parks | Niagara Falls State Park Falls Creek State Park Valley of Fire | Yellowstone National Park Yosemite National Park Grand Canyon National Park |
Trotz aller Unterschiede, findet man in beiden Arten besondere Natur vor. Schön, dass diese schützenswerten Bereiche verwaltet und erhalten werden.
Ab ins Hinterland
Direkt von der Ausfahrt der Interstate 15 geht es ins Hinterland. Die letzten 20 km sieht man kein Haus und keine Siedlung mehr. Man bekommt einen Eindruck, wie weitläufig Amerika ist. In Deutschland oder generell in Europa findet man wenige Strecken, die über 20km hinweg keine einzige Ortschaft streifen.
Mitten im Nirgendwo taucht dann ein kleines Mauthäuschen auf. Mit $10 ist der Eintritt um $5 günstiger als im Red Rock Canyon. Hier gibt es keine Einbahnstraße, man kann sich also seinen Besuch frei einteilen.
Gleich zu Beginn ändert sich das Gestein. Sowohl von seiner Beschaffenheit, als auch in seiner Farbe. Das graue Konglomerat- und Kalk-Gestein weicht dem tief roten Sandstein, der dem Tal seinen Namen verleiht.
Besondere Orte
Das gesamte Gebiet besticht mit vielen interessanten Ecken und man kommt aus dem Staunen kaum mehr heraus. Hier findet ihr die Übersichtskarte des Parks als PDF. Drei Orte haben mich besonders fasziniert.
Arch Rock – Eine Laune der Natur
Ich konnte mir zu Beginn nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Bis ich davor stand. Der Arch Rock ist ein durch Witterung (Regen und Wind) geschaffener Torbogen mitten über den Fels. Man darf den Felsen nicht besteigen, aber ich schätze, dass der Durchmesser dieses Lochs zirka 2m Beträgt. Die Erosion geht natürlich weiter. Das heißt, dass diese Attraktion vielleicht in einigen Jahren in sich zusammen bricht. Umso schöner, dass ich sie noch sehen konnte.
Fire Wave
Vielleicht hat mich die Fire Wave so fasziniert, weil ich vorher nicht wusste, was mich erwartet. Aber ich konnte mich eine geschlagene Stunde nicht mehr von diesem Ort losreißen. Die unzähligen Schichten von weißem rotem Sandstein über mehrere hundert Meter ergeben ein einzigartiges Muster, welches im Kontrast zum stahlblauen Himmel und den wenigen grünen Büschen steht. Der Spaziergang zur Fire Wave dauert zirka eine halbe Stunde.
The White Domes Loop
Das Ende der Stichstraße ab dem Visitor Center bildet die White Domes Loop. Ein knapp einstündiger Rundweg durch enge Schluchten und fast rein weißem und feuerroten Gestein. Interessanter Weise, waren relativ wenige Mitwanderer unterwegs, obwohl der Park gut besucht war. Das erlaubt es, auch mal inne zu halten und diesen Ort intensiv auf sich wirken zu lassen.
Resümee
In beiden Fällen, dem Red Rock Canyon und dem Valley of Fire hat sich der Besuch gelohnt. Einen Tag sollte man auf jeden Fall pro Park einplanen. Mein Besuch war im Januar und schon zu dieser Jahreszeit hatte die Sonne ordentlich Kraft. Ich war froh ausreichend Wasser im Auto zu haben. Die Wege sind allerdings nicht so lang, dass man unbedingt eine volle Flasche am Mann haben muss. Schaden tut es aber natürlich, wie immer, nicht. Besonders in den Sommermonaten.