Cala Magraner zählt wohl zu den eindrucksvollsten Kletterfelsen für Genusskletterer. Einige der Kletterrouten starten direkt über dem Meer, was mich total fasziniert. Alleine bis zum Schwierigkeitsgrad 6a+ gibt es 29 gut gesicherte und abwechslungsreiche Routen.
Aber nicht nur zum Klettern ist diese Bucht die Wucht. Das Klettergebiet in der Bucht Cala Magraner ist auch ideal für Familien geeignet. Für die Pausen ziwschen den anstrengenden Zügen kann man direkt neben den Routen ins Meer zum Abkühlen. Der Kiesstrand ist relativ breit, so dass auch mehrere Gruppen ungestört Platz finden. Während die Eltern klettern, können die Kinder die Umgebung erkunden. Weit und breit ist keine Straße, so dass man sich darüber keine Sorgen machen muss.
Dieser Sektor ist windgeschützt und Schatten muss man lange suchen.
Die Routen sind abwechslungsreich und man darf hin und wieder kräftig zupacken.
Das Klettergebiet Puig de Garaffa liegt nur wenige Kilometer südlich von Andratx. Der Parkplatz ist direkt von der Autobahn erreichbar. Die Abfahrt kann man schnell übersehen, aber Möglichkeiten zum Wenden gibt es innerhalb weniger hundert Meter.
Nachdem das Auto abgestellt wurde, geht es zirka 15 Minuten bergauf. Sektor Solarium liegt rechterhand. Die „schweren“ Sektoren linkerhand.
Puig de Garaffa wartet gleich mit 30 kletterbaren Routen bis 6a+ auf. Im Sektor Solarium sind es gut 10 Stück.
Wichtig ist, viel Zeit zum Genießen und Schauen ein zu planen, denn der Blick auf Santa Ponsa, Andratx und das Meer ist atemberaubend.
Sestret bietet ein unglaubliches Angebot an Routen. Vom 3. bis zum 8. Schwierigkeitsgrad ist alles dabei.
Das Gestein und die Absicherung sind gewohnt gut und in S‘estret kann man ebenso auf Platten schleichen wie auch wirklich steile, pumpige Routen punkten.
Das Klettergebiet liegt etwa 25 km nördlich von Palma.
Der Zustieg von 10 ohne nennenswerte Steigung führt direkt zum Sektor Mario mit fast schon Franken Jura typischen Touren.
Gute 20 Routen gibt es zu punkten. Da muss man Prioritäten setzen oder früh aufstehen.
Besonders zu empfehlen ist die etwas verwunschen wirkende Stadt Valldemossa, die keine 5 Autominuten nördlich liegt.
Beim Klettergebiet Calvia handelt es sich eher um eine größere, zusammenhängende Wand. Sie ist schön versteckt mitten in der Natur der wunderschönen Baleareninsel. Ich muss sogar zugeben, dass ich anfangs nie gedacht hätte, welche Facetten Mallorca neben seinen Stränden noch zu bieten hat.
Von Palma Nova sind es nur 15 Minuten bis zum kleinen Parkplatz direkt an der Straße. Der Zustieg ist flach, mit einigen Felsbrocken über die man „kraxeln“ muss und innerhalb von 10 – 15 Minuten steht man an der ersten Route.
Die Wand bietet sich vor allem zum Eingewöhnen an. Die Kletterei auf Mallorca ist anders als zum Beispiel im Franken Jura. Weniger pumipig, viel kleingriffiger und man muss lernen, seinen Füßen zu vertrauen, weil hin und wieder schlichtweg nichts zum Greifen da ist. Dafür sind die Routen oft geneigt und der Fels hat eine rauhe, griffige Oberfläche.
Die Wand von Calvia liegt ab dem späten Vormittag in der Sonne. Wie lange sie auf die Wand scheint, hängt stark von der Jahreszeit ab. Der Schatten wandert langsam von unten nach oben, so dass man beim Klettern noch ein paar Sonnenstrahlen ergattern kann, während der Sicherer schon eine Fleece-Jacke an hat.
Allzu lange hält man sich als 6a(+) Kletterer wohl sowie so nicht auf, da es „nur“ 13 Routen in diesen Schwierigkeitsgraden gibt. Im Bereich 4-5+ sind es 6 Stück.
Ich habe euch noch weitere Klettergebiete auf Mallorca beschrieben, die allesamt für Einsteiger und Genusskletterer gegeignet sind, welche sich in Routen bis 6a+ / 6b wohl fühlen. Etwas pumpigere Routen als in Calvia findet ihr zum Beispiel im Sector Solarium oder in der Bucht von Cala Magraner.
Ich war inzwischen schon zum vierten Mal auf Mallorca zum Klettern und bin jedes Mal wieder begeistert von den Felsen, den Routen, der Absicherung und der Landschaft.
In den nächsten Beiträgen zeige ich 4 Klettergebiete, die uns bislang am besten gefallen haben. Alle von uns ausgesuchten Gebiete sind ideal für Einsteiger und Genusskletterer geeignet.
Mallorca bietet sich vor allem im Frühjahr und Herbst zum Klettern an. Es ist nicht allzu heiß und kaum überlaufen. Der Herbst hat gegenüber dem Frühjahr den Vorteil, dass das Meer noch warm genug zum Baden ist.
Die Insel ist überschaubar groß, so dass jedes Klettergebiet innerhalb von einer bis eineinhalb Stunden mit dem Mietwagen erreicht werden kann.
Die Klettergebiete sind allerdings nicht über die gesamte Insel verteilt, sondern konzentrieren sich auf den süd-osten und den nord-westen.
Für uns galt es also eine Unterkunft zu finden, die möglichst zentral zu den Klettergebieten liegt, die in einem „kletterbaren“ Schwierigkeitsgrad liegen.